Kommentare zu: Wie Tom Koenigs den Krieg erklärt http://blog.gruene-friedensinitiative.de/?p=87 Sun, 18 Jan 2015 09:08:10 +0000 hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.2.36 Von: axel mayer http://blog.gruene-friedensinitiative.de/?p=87&cpage=1#comment-10 Sun, 28 Feb 2010 14:35:12 +0000 http://blog.gruene-friedensinitiative.de/?p=87#comment-10 Der Afghanistankrieg, strategische Interessen und Rohstoffe

Ein wichtiges amerikanisches Kriegsziel ist die Einflussnahme in der ölreichsten Region der Welt, am kaspischen Meer und die Einkreisung des Iran und Russlands. Doch auch die afghanischen Rohstoffe machen das Land zum Ziel der Begierde.

„Kabuls Bergbauminister Ibrahim Adil verkündete Mitte Juli 2008, dass im Zentralen Hochland Afghanistans Bodenschätze im Wert von 300 Milliarden Dollar verborgen seien.
In der Bamyian-Provinz werden die Kohlevorkommen auf etwa 200 Millionen Tonnen geschätzt. Im Yakawlang-Distrikt der Region gebe es zudem eine Milliarde Tonnen Eisenerz. Wissenschaftler der Geological Society der USA (USGS) berichteten im Herbst des vergangenen Jahres, es gebe bedeutende Vorkommen an Gold, Quecksilber, Schwefel, Chromeisen und Magnesium. „Afghanistan besitzt große, bekannte Vorkommen an Rohstoffen und eine großes Potenzial für bislang noch unentdeckte Reserven“ , erklärte USGS-Vertreter Stephen Peters. Auch viel Erdgas und Öl wird vermutet. Theoretisch könnte Afghanistan einer der wichtigen Rohstofflieferanten der Welt werden.“ Badische Zeitung vom Freitag, 8. August 2008
Mehr Infos:
http://www.mitwelt.org/afghanistan-krieg-tornados.html

]]>
Von: Hans-Martin Hoffmann http://blog.gruene-friedensinitiative.de/?p=87&cpage=1#comment-7 Fri, 19 Feb 2010 07:53:21 +0000 http://blog.gruene-friedensinitiative.de/?p=87#comment-7 Unserer Verantwortung gerecht werden…

Wo liegt unsere Verantwortung und wo liegen ihre Grenzen?

Wenn sie in Afghanistan liegen: was macht jetzt „der Westen“ anders als „die Russen“ (die bekanntlich militärisch an Afghanistan gescheitert sind), dass dieser Einsatz ein Erfolg werden muss? Ich glaube, „wir“ schaffen uns hier völlig ohne Not „unser“ Vietnam. Militäreinsätze und „Kollateralschäden“ werden „unser“ Ansehen nachhaltig untergraben, und wenn „wir“ noch soviel Blutgeld als Entschädigung zahlen.

Meiner Meinung nach ist der Ansatz grundfalsch und wird im Endeffekt genau das Gegenteil von dem zur Folge haben, was beabsichtigt war – nämlich eben genau eine politisch instabile Region mit verbrannter Erde, die Terroristen jede Menge praktisch unzugänglicher Schlupfwinkel bieten wird.

Und das Ergebnis wird nicht besser, wenn ein falscher Ansatz nur lange genug durchgezogen wird.

Was wäre der richtige Ansatz? Ich weiß es nicht. Aber ich denke, er muss die Mentalität (oder richtiger: die unterschiedlichen Mentalitäten!) der Menschen mehr berücksichtigen. Vielleicht ist es sogar falsch, Afghanistan als Ganzes betrachten zu wollen. Eine korrupte Zentralregierung wird sich ohne Hilfe von außen nicht lange halten können, und es stellt sich die Frage, ob „wir uns“ einen Gefallen damit erweisen, die Regierung Karsai zu unterstützen.

Mich erinnert die Beschreibung Afghanistans heute in weiten Teilen an die „Germaniens“ zur Römerzeit. „Unsere“ Region musste Jahrhunderte voll Irrungen und Wirrungen durchleben, bis sie dort ankam, wo „wir“ heute stehen. Es wird nicht möglich sein, diese Entwicklung innerhalb weniger Jahre einer Region überzustülpen, die sozusagen „archaisch“ tickt (wobei sich sowieso die ketzerische Frage stellt, ob das wirklich so gut wäre).

Es ist also mit Sicherheit nicht einfach, und wer meint, mit einem militärischen Vorgehen etwas erreichen zu können, macht es sich zu einfach. Die Bundeswehr muss einen geordneten Rückzug antreten, bevor zuviel irreparabler Schaden angerichtet wird. Wollten „wir“ alle Regionen militärisch „befrieden“, aus denen „terroristische Übergriffe“ drohen, wären wir bei Weitem überfordert. Vielleicht sollte sich „der Westen“ lieber zu einer Weltpolitik durchringen, die mehr Rücksicht auf die Belange anderer Regionen und Menschen nimmt als immer nur seinen eigenen (wirtschaftlichen) Vorteil brutal durchzusetzen – dann gäbe es wahrscheinlich auch längst nicht soviele „Terroristen“…

]]>