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Weiß statt Gelb!


Mit einer gelben Schleife soll jetzt “Solidarität mit der Bundeswehr” demonstriert werden. Friedensbewegte greifen hingegen zum weißen Friedensband.
Nachdem Karfreitag erst drei Bundeswehrsoldaten und nicht einmal zwei Wochen später vier weitere Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan gefallen sind, macht sich die journalistische Öffentlichkeit vermehrt Sorgen um die Stimmungslage in der Bevölkerung:
Berthold Kohler fragt in der FAZ vom 16.4.

Wie lange wird Deutschland das ertragen und “vereint” hinter seinen Soldaten stehen, wie es ihnen Außenminister Westerwelle zusagte?

Thomas Schmid fordert in der Welt vom selben Tag:

Die Taktik des Durchlavierens ist gescheitert….Die abgeneigte Mehrheit der Deutschen muss …überzeugt werden. Das Thema Afghanistan muss in die Öffentlichkeit, auf die Marktplätze. Die Wahrheit ist am Ende stärker als die Furcht vor dem Souverän.

Und Omid Nouripour, verteidigungspolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion erkannte, was das deutsche Volk in Kriegszeiten braucht: nicht etwa Frieden – Nouripour stimmte als einer von acht grünen Abgeordneten dem ISAF Mandat zu -sondern Führung! Der grüne Ruf nach Führung im Krieg erfolgt, – historisch nachvollziehbar – auf englisch:

„Merkel darf sich nicht länger hinter Wortwolken verstecken“, sagt Nouripour im Gespräch mit sueddeutsche.de: „Sie muss ‚Leadership‘ zeigen.“

Aber Rettung für die kriegsmüde Seele naht, in Form der Kampagne “Gelbe Schleife” mit der man sich ein gelbes Band an die Brust, als Zeichen der Solidarität mit der Bundeswehr heften soll. Manchen mag das an den Film “Wag the Dog” erinnern und die dortige Kampagne für “old Shoe”.

Aber es gibt ein erprobtes Gegenmittel:
Das weiße Friedensband:

Am 7. Februar 2003 entwarfen Journalistinnen und Journalisten das Weiße Friedensband als deutlich wurde, dass der Irak-Krieg droht. Aus den vielen Formen, die dann entstanden, entwickelte sich das Weiße Friedensband – ähnlich der Aidsschleife – heraus.
Bereits am 11. 2. 2003 forderten die beiden Träger des Aachener Friedenspreises Heiko Kauffmann und Bernhard Nolz die Menschen zum Tragen des Weißen Friedensbandes auf – mit großem Echo in den Medien.
Bei der großen Demonstration in Berlin – am 15.2.2003 – trugen bereits viele Tausend Menschen die weiße Schleife.

Leicht herzustellen bietet es sich an zur Verteilung auf den Anti-AKW Demos am 24.4. oder am 1.Mai.

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